Kino, Serie
Für die vier Museen des Landkreises Emsland haben wir eine Kurzfilm-Serie entwickelt, die die Zuschauerschaft unter dem Namen „Geschicht(n) erleben“ in die Vergangenheit eintauchen lässt.
Das Projekt hat das Ziel, Museen von ihrem scheinbar veralteten Image zu befreien. Die Darstellung der Vergangenheit wird als ein subjektives und gleichzeitig sinnliches Erlebnis des Museumsbesuchs betont. Der Film stellt die Ausstellungsstücke daher nicht als leblose Überreste oder stille Artefakte dar, sondern als aussagekräftige Zeichen einer vergangenen Ära. Als Zielgruppe sind insbesondere die Gruppe der 20- bis 35-Jährigen (Auszubildende, Studierende, junge Eltern) anvisiert, die für einen Museumsbesuch begeistert werden.
In den einzelnen Episoden der Serie besuchen eine Protagonistin und ein Protagonist auf einer Reise durch das Emsland alle Museen des Landkreises. Diese Herangehensweise betont den zusammenhängenden Charakter der Museen. Die Botschaft ist: Es lohnt sich alle vier Museen zu besuchen, um die verschiedenen historischen Aspekte des Emslandes kennenzulernen. Zusätzlich schafft die Arbeit mit zwei festen Protagonist:innen einen Wiedererkennungswert beim Publikum.
Die Protagonistin und der Protagonist erleben beim Besuch der Museen jedes Mal eine Tagtraumreise in die Vergangenheit. Ein Objekt, für das sie sich besonders interessieren, stößt diese Reise an. Das Objekt, das die Vergangenheitsfantasie auslöst, muss nicht das größte oder bedeutendste des jeweiligen Museums sein. Manchmal sind auch die unscheinbareren Objekte der Auslöser für eine spannende oder überraschende Geschichte.
Kino und Social Media Kampagne
Insgesamt exisistieren vier Episoden der Serie, die als Kinowerbekampagne sowie in den sozialen Medien der Emslandmuseen und des Landkreises eingesetzt werden.
Zusätzlich zu den vier Hauptfilmen, die eine Länge von durchschnittlich 2 Minuten haben, entstand ein umfangreiches Social Media Material. Im Rahmen unseres VideoPLUS Konzeptes haben wir bereits während der Dreharbeiten Filmstills und Making-Of-Fotos erstellt, die zur Bewerbung des Projektes und den Museen auf Instagram und Facebook eingesetzt werden. Acht Trailer und zwölf Making-Of-Videos runden das Social Media Marketing Portfolio ab und eignen sich insbesondere um Aufmerksamkeit bereits vor Ausspielung der Hauptkampagne zu generieren.
Emslandmuseum Schloss Clemenswerth
Das Emslandmuseum Schloss Clemenswerth, gelegen in Sögel, ist die einzige erhaltene spätbarocke Jagdsternanlage weltweit. Die barocke Anlage wurde von Johann Conrad Schlaun für Kurfürst Clemens August Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet. Sie befindet sich inmitten eines weitläufigen Parks. Acht Lindenalleen führen zum Mittelpunkt der Anlage, dem Zentralpavillon. Das Museum beherbergt eine Vielzahl von kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten. Es bietet Einblicke in das barocke Leben, die höfische Jagd und die Geschichte des Deutschen Ordens.
Im Kontrast zum imposanten Setting der Schlossanlage haben wir ein auf den ersten Blick unscheinbares Ausstellungsstück als Ausgangspunkt der Geschichte ausgewählt: einen rostigen schmiedeeisernen Nagel. Anhand des Nagels entspinnt sich eine komödiantische Geschichte zwischen einer Zofe und einem Kammerdiener.
Emsland Moormuseum
Das Emsland Moormuseum in Geeste ist ein einzigartiges Museum, das sich auf die Darstellung von Geschichte, Technik und Natur eines faszinierenden Lebensraums konzentriert. Es liegt inmitten des Internationalen Naturparks Moor-Veenland an der deutsch-niederländischen Grenze. Das Museum verfügt über ein 30 Hektar großes Außengelände mit renaturiertem Hochmoorkörper und Siedlerhöfen, die mittels Feldbahn und Bohlenwegen erschlossen sind. Zwei moderne Ausstellungshallen präsentieren vergangene Lebens- und Arbeitswelten, wobei das Moor und seine Besiedelung im Mittelpunkt stehen.
Einen elementaren Aspekt bei der Besiedelung des Moores haben wir in unserer Episode für das Moormuseum aufgegriffen: die Vermessung des Geländes. Der Protagonist ist ein Landvermesser, der mit einem sogenannten Nivellier Messarbeiten im Moor durchführt. Als er plötzlich eine junge Frau entdeckt, die freudestrahlend auf ihn zukommt, gerät er in eine unangenehme Situation.
Emslandmuseum Lingen
Das Emslandmuseum Lingen ist ein Regionalmuseum, das sich inmitten der Fußgängerzone von Lingen befindet. Es präsentiert die Geschichte und Kultur der Stadt Lingen und des südlichen Emslandes vom Mittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg. Die Ausstellung umfasst historische Landkarten, Pläne und Modelle der Festung Lingen, mittelalterliche Münzschätze und Bodenfunde aus der Lingener Innenstadt. Im Kutscherhaus, einem Fachwerkhaus von 1728, wird die emsländische Bau- und Wohnkultur lebendig.
Das Kutscherhaus haben wir für diese Episode der Serie als Drehort ausgesucht. Mitten in der Nacht hört die Hausbewohnerin, die gerade ein einer Puppe für ihr ungeborenes Kind näht, ein Fenster brechen. Als ein unheimlicher Einbrecher beginnt das Haus zu durchsuchen, setzt sie einen pfiffigen Einfall in die Tat um.
Emsland Archäologie Museum
Das Emsland Archäologie Museum in Meppen ist ein spannendes Museum, das die Kulturgeschichte der Region Emsland von der Steinzeit bis ins Mittelalter präsentiert. Es wurde am 20. Mai 1996 eröffnet und 2019/2020 umgebaut und vergrößert. Die Ausstellung umfasst Fundstücke und Grabungsergebnisse aus dem gesamten Emsland und bietet Einblicke in über 40.000 Jahre Geschichte. Zu den spektakulärsten Funden gehört ein kleines Tongefäß mit 384 Silbermünzen, das 1997 bei Haren entdeckt wurde. Ein weiteres bedeutendes Stück ist ein gut erhaltenes bronzezeitliches Rasiermesser.
Dieses reich verzierte Messer ist der Dreh- und Angelpunkt unserer Geschichte für das Archäologische Museum. Gedreht haben wir allerdings nicht nur im Museum selbst, sondern auch auf dem Bronzezeithof Uelsen. Der originalgetreu nachgebaute bronzezeitliche Hof bot eine ideale Kulisse für eine spannungsgeladene Rettungsaktion.